Hallo Nicki,
habe zufüllig die Anfrage wegen der Patchdecken gelesen. Du darfst mich beim nächsten Mal gerne direkt anschreiben
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Dann kommt die Antwort ganz schnell!
Also: Du nähst die einzelnen Quadrate immer als Reihe zusammen. Dann nähst Du Reihe für Reihe zusammen. Dabei achte darauf, dass die Nähte genau aufeinandertreffen. Die Nähte werden nicht auseinandergebügelt und müssen auch nicht versäubert werden.
Je nach gewünschter Dicke für die fertige Decke wird ein Vlies ausgewählt. Wenn Du das erste Mal solch einen Quilt machst, dann frage ruhig in einem Fachgeschäft nach - viele Stoffläden führen mehrere Vliese. Sie haben keine Klebeseite!!!!!! Später kannst Du die auch übers Internet bestellen. Wenn die Decke später als "Krabbeldecke" benutzt werden soll, darf ruhig ein dickeres Vlies hinein - gegebenenfalls kannst Du auch das Vlies doppelt nehmen.
Und dann benötigst Du für die Rückseite noch einen schönen Stoff. Ich nehme gerne "normale" Baumwolle einfarbig. Das Stück sollte deutlich größer sein als das Top (Vorderseite - also das, was da gerade so wunderschön auf dem Boden liegt!). Mit dem Überstand wird dann später der Rand "versäubert", auch Binding genannt.
So, breite die gewaschene Rückseite auf einem glatten Boden/Tisch aus. Der Rand wird mit Kreppband am Boden/Tisch gut festgeklebt, dabei immer wieder glattgestrichen. Dann Sprühkleber darauf verteilen. ACHTUNG: nicht den dauerhaften Kleber benutzen!!!! Der ist nicht auswaschbar und hier nicht geeignet. Falls nicht erhältlich, geht es auch ohne! Das Vlies gut glatt streichen. Darauf Sprühkleber - falls nicht vorhanden - geht auch ohne (ist aber aufwendiger
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). Dann kommt als oberste Lage das gebügelte Top. Ebenfalls gut glatt streichen. Und nun kommt die Fleißaufgabe: entweder mit ganz vielen Sicherheitsnadeln von der Mitte aus zum Rand hin alle Teile miteinander verbinden. Achtung: falls der Tisch empfindlich ist...... Oder aber mit Reihgarn zusammenheften. Ersteres paßt nicht gut in einen Quiltrahmen. Wenn alle Teile gut miteinander verbunden sind, wird gequiltet. Von Hand mit kleinen Vorstichen entweder in den Nähten oder aber Muster in die Quadrate nähen. Es geht aber auch mit der Nähmaschine. Dann empfehle ich immer das Nähen in den Nähten oder knapp daneben. Die einfachste Methode ist wieder der Reihe nach - ruhig auch mal die Nährichtung abwechseln. Garn vielleicht farbig abgesetzt - sieht auf der Rückseite dann auch schön aus.
Zum Schluß wird das überstehende Vlies abgeschnitten, das Top gegebenfalls begradigt. Den Rückseitenstoff einschlagen und auf die Oberseite legen, festnähen. In den Ecken Briefecken falten.
Es gibt da noch so manches zu berücksichtigen - und so manches wird "eigentlich" anders gestaltet - aber das ist die einfachste Methode und für Anfänger in meinen Augen durchaus akzeptabel. Außerdem: Babydecken kommen häufiger in die Waschmaschine als andere Quilts - daher lieber ganz viel mit der Nähmaschine nähen - hält besser!
Ach ja: ich wasche meine Stoffe immer vor der Verarbeitung. Hat zum einen mit meiner empfindlichen Haut zu tun, die auf alle möglichen Sachen wohl reagiert. Hat aber auch mit der Masse an Farbe zu tun, die in vielen Stoffen drin ist. Da Du schon alle Teile zugeschnitten hast, spüle evt. die dunkelfarbien kurz im warmen Shampoo-Wasser durch. Sonst fransen Dir die Stoffe zu sehr aus.
Das wr es erst mal auf die Schnelle. Frage ruhig weiter, wenn es Probleme gibt. Jetzt weiß ich ja, dass hier eine neue Patcherin ist.
Ach ja, noch eine Idee: falls Du für die Rückseite eine "Kuscheldecke" (Fleece, Molton, Biberbettlaken) verwenden willst, würde ich folgendes machen: das Top mit einer dünnen Klebevlieseline (180 müsste reichen) "befestigen". Dann auf die Rückseite legen, mit Sicherheitsnadeln befestigen, mit der Nähmaschine miteinander verbinden. Beim Binding eventuell 4 cm breite Stoffstreifen benutzen und damit den Rand einfassen. Das geht leichter als das Molton umzuschlagen.
Viel Spaß!
LG Helga
Spielende Kinder sind lebendig gewordene Freuden.
Christian Friedrich Hebbel - dt. Dramatiker und Lyriker